ST042 – Von der re:publica 15

Wie bereits im letzten Jahr ist die re:publica Anlass, vor Ort Neuigkeiten und Trends aus der Crowdfundig-Szene einzufangen.

Auf der Suche nach den Nachkriegskindern
Bereits im letzten Jahr habe ich mich mit Sascha Foerster auf der re:publica unterhalten. Er ließ sich Crowdfunden für das Projekt ‘Auf der Suche nach den Nachkriegskindern’. Dabei möchte er eine Studie, die mit ca. 4.000 Kindern in den 1950er Jahren durchgeführt wurde, intensiver auswerten und eine Nachfolgestudie initiieren um ihre Lebenswege und Entwicklungen zu dokumentieren. Wie der Fortschritt in dem Projekt aussieht, welche wissenschaftlichen Fragestellungen beantwortet werden könnten und welche Entwicklungen dieses Projekt nehmen könnte, erzählt er wieder auf der re:publica 15. Mittlerweile hat Sascha übrigens seinen eigenen Podcast mit dem Namen PodcastSF gestartet.

Wissenschaft im Dialog/ sciencestarter.de
Thorsten Witt von Wissenschaft im Dialog ist Betreiber der Crowdfundingplattform für wissenschaftliche Projekte sciencestarter.de. Mit ihm habe ich zuletzt vor gut einem Jahr gesprochen. Mittlerweile ist die Plattform selbst ein Crowdfundingprojekt auf ihrer eigenen Plattform. Über Citizen Science und wie es mit sciencestarter weitergeht spreche ich mit Thorsten Witt. http://www.sciencestarter.de/plattform

rp15 Panel: Funktioniert Community-finanzierter Journalismus in Deutschland?
Auf der re:publica fand ein Panel statt, das sich dem Thema widmete, inwiefern Journalismusformate funktionieren können, die sich ausschließlich oder hauptsächlich durch ihre Leser finanziert werden. Teilnehmer dieses von Friedemann Karig moderierten Panels war unter anderem Sebastian Esser, der bereits in Schwarmtaler Episode 10 zu hören war. Er ist Gründer der Plattform Krautreporter, die sich von einer Crowdfunding-Plattform für journalistische Projekte hin zu einem eigenständigen journalistischem Format entwickelt hat. So ist Krautreporter im letzten Jahr eines der meistbeachteten Projekte gewesen und sammelte etwa 900.000 Euro ein. Seit November ist Krautreporter nun online und hat seither einiges an Kritik einstecken müssen. Ihr hört Ausschnitte aus dem Panel, in denen sich Sebastian Esser über die bisherige Entwicklung der Krautreporter und die Kritik, der sich die Plattform ausgesetzt sieht, äußert. (Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Germany (CC BY-SA 3.0 DE))

Konrad Lauten: Vom Scheitern von Crowdfunding-Projekten
Konrad Lauten, Crowdfunding-Berater, Gründer der ehemaligen Plattform inkubato sowie ehemaliger Marketing & Community Manager bei Indiegogo hielt auf der re:publica 15 ein Panel über gescheiterte Crowdfunding-Projekte ab. Dazu diskutierte er mit zwei Projektinitiatoren ihre Erfahrungen und die Gründe, warum sie scheiterten. Diese Learnings können helfen, anderen Projekten zum Erfolg zu verhelfen. Über das rote Tuch Scheitern spreche ich mit Konrad Lauten.

Die einzelnen Gespräche sind übrigens getrennt durch Audiotrenner des großartigen re:publica-Audiodesigns. (Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Germany (CC BY-SA 3.0 DE))

ST018 exklusiv – Von Wissenschaften

Sciencestarter
Das Bild der Wissenschaft hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Hatte man in den vorangegangenen Jahrzehnten noch oft eher den Eindruck von eingeschworenen Kreisen, in denen unverständliche Theorien behandelt werden, so weiß Wissenschaft heute mehr denn je zu begeistern, Geschichten zu erzählen und mit Perspektiven für die Zukunft der Menschheit öffentliche Debatten zu entfachen. Das große Interesse an wissenschaftlichen Themen spiegeln die sozialen Medien wider. Das DLR, die Fraunhofer Gesellschaft, die Helmholtz Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft haben tausende Follower auf Twitter. Wissenschafts-Podcasts sind permanent unter den meistgehörten Audioangeboten. Dort wo Wissenschaft Begeisterung erzeugen kann, sind die Voraussetzungen gegeben, wissenschaftliche Projekte mit Crowdfunding fördern zu lassen. Sciencestarter.de ermöglicht dies. Es handelt sich dabei um eine Special-Interest-Plattform für wissenschaftliche Projekte. Einer der Begründer dieser Plattform ist Thorsten Witt, der mir in seinem Berliner Büro für ein Interview zur Verfügung stand und mit dem ich einmal über die Plattform, den Stand des Wissenschaftsstandorts Deutschland und begeisternde Projekte gesprochen habe.

ST017 – Von der re:publica 14

Die re:publica ist weltweit eine der wichtigsten Konferenzen über das Leben in der digitalen Gesellschaft und findet jährlich in Berlin statt. Diesmal war ich mit dem mobilen Aufnahmegerät unterwegs und habe Interviews mit Initiatoren von Crowdfunding-Projekten geführt.

( OFFTIME )
Zucker und Informationen haben viel gemeinsam – jedenfalls könnten diesem Statement die Macher der App Offtime wahrscheinlich zustimmen. Die Versorgung des Menschen mit Zucker ist überlebenswichtig, da Zucker ein Energielieferant ist. Daher ist es im Menschen angelegt, dass er süße Sachen gerne isst. Dies war jedoch in der gesamten Menschheitsgeschichte auch niemals problematisch, da Zucker ein rares Gut war. Tatsächlich ist der menschliche Körper erst seit dem letzten Jahrhundert mit einem Überangebot an Süßigkeiten konfrontiert, was in Übergewicht und daraus resultierenden Krankheiten münden kann. So ganz ähnlich geht es mit Informationen. Seit jeher sind Informationen für das Überleben wichtig – insbesondere Informationen mit sozialen Inhalten. Soziale Informationen sind wichtig, um sicherzustellen, dass man Schutz in einer Gemeinschaft finden kann. Und ähnlich wie bei Zucker gibt es erst seit kurzem bei Informationen ein Überangebot – genauer gesagt seit 2007 und der Vorstellung des iPhones. Seither können wir uns ortsunabhängig rund um die Uhr mit Informationen versorgen lassen. Permanent piepen und leuchten Smartphones um uns herum und möchten uns etwas mitteilen. Und das mit Erfolg – Smartphones unterbrechen Gespräche, Konzentration, das Arbeiten. Die genetische Anlage des Menschen ist auf solch ein Überangebot ebenso wenig vorbereitet wie auf das Überangebot an Zucker. Und auch hier können die Folgen in Krankheiten münden. Die App Offtime für Android Smartphones soll dabei helfen, den einfließenden Informationsstrom zu bündeln, zurückzuhalten und auf das Wesentliche zu konzentrieren. Alexander Steinhart stellt das Prinzip dieser Neuerung vor. 50 Hörer können an der Preview-Phase von ( OFFTIME ) teilnehmen. Dazu bitte dem Link http://www.getofftime.com/preview folgen und den Code C2G5Y eingeben.

Auf der Suche nach den Nachkriegskindern
Sascha Foerster ist Historiker, Psychologe und Wissenschaftsblogger. Diese drei Elemente vereint er in dem Projekt „Suche nach den Nachkriegskindern“. Dort sucht er nach Menschen, die in den Kriegsjahren Jahren 1938 und 1939 sowie in den Nachkriegsjahren 1945 und 1946 geboren worden sind und in den 50er Jahren an einer 10-jährigen Studie teilgenommen haben, in der medizinische, psychologische und sozialwissenschaftliche Aspekte erhoben worden sind. Mit diesen Menschen soll nun eine Nachfolgestudie durchgeführt werden, um zu erfahren, wie unterschiedlich sich über diese lange Zeit die jeweiligen Geburtenjahrgänge entwickelt haben. Um dieses Thema voranzutreiben und sich die nötige Zeit nehmen zu können, hat Sascha Foerster bei sciencestarter bis Februar über 10.000 Euro einsammeln können.

Augenhöhe
Dokumentationsfilme über Arbeitsbedingungen in Firmen gibt es viele. Besonders in Erinnerung bleiben dabei Enthüllungsreportagen über Firmen, in denen Mitarbeiter ausgebeutet und unwürdig behandelt werden. Die Reportage Augenhöhe möchte dabei bewusst einen anderen Weg wählen. Sie stellt das Thema Führung in den Mittelpunkt und zeigen ohne belehrenden Überbau, ohne erhobenen Zeigefinger, wie Führung in Firmen funktionieren kann. Sie möchten positive Beispiele darstellen, Menschen in der Arbeitswelt, die versuchen, mit ihren Rahmenbedingungen, ihren Talenten und Zielen das Beste zu erreichen. Dass dies hochspannend sein kann, weil es durchaus dramatischen und spannenden Stoff gibt, hoffen die Macher von Augenhöhe. Ulf Brandes ist einer von ihnen, den ich kurz vor der Abschlussveranstaltung der re:publica getroffen habe und mit ihm einmal über das Projekt spreche.

Außerdem spreche ich wieder mit Wolfie Christl über sein Browsergame DataDealer.